TL;DR: Steuersatzschalen sind spielsicherer, aber der IS-Steuersatz ist einfacher zu ‘montieren’, und obwohl die Massenfertigungsindustrie so ‘unausgereift’ ist wie immer, ist es den meisten Verbrauchern sowieso egal. Es wird sich irgendwann abnutzen, aber nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste, es sei denn, man macht jeden Tag hundert Barspins.
Mein langes Kauderwelsch:
Aus der Sicht des Laien und der Hersteller ist es der perfekte Standard, da die Verbraucher die Lager einfach einstecken und losfahren, während die Hersteller bei den Bearbeitungstoleranzen nicht viel zu bemängeln haben, da die Demografie eher in Richtung “immer aktualisieren und aufrüsten” geht als in Richtung “Fahrraddesign, das ein Leben lang hält”.
Aus einer geizigen technischen Perspektive hat es ein paar Probleme:
es ist empfindlicher gegenüber dem Vorspannmoment
die Massenhersteller kümmern sich relativ wenig um korrekte Bearbeitung und Toleranzen (im Vergleich zu anständigen Aftermarket-Lieferanten), was zu
nicht-standardisierten Lagerwahlen führt, was die Verbraucher verärgert, und
unsachgemäßer/versetzter/unbündiger/unzureichender Kontakt mit den Außenringen des Lagers, was selbst bei korrekten Drehmomenteinstellungen zu Spinnen/Laufen/Schwimmen führt
Die technischen Prinzipien gehen hauptsächlich entlang von “Toleranzen so eng wie möglich in Bezug auf den Zweck”, so dass IS-Steuersätze in dieser Hinsicht ein wenig skizzenhaft sein können.
Abgesehen davon ist es nicht so, dass es nicht funktioniert, es ist nur so, dass es ein System ist, das bei unsachgemäßer Ausführung mehr Konsequenzen nach sich zieht. Genau wie Pressfit-Tretlager ist es eigentlich nahezu perfekt, wenn es auf dem gleichen nahezu perfekten Niveau hergestellt und montiert wird.
Steuersatzschalen sind entweder die eigentlichen Laufringe (alter Stil) oder so gefertigt, dass Lager in sie eingepresst werden. Die weicheren Lagerschalen ergänzen die Imperfektionen und machen sie zu einer praktisch soliden Schnittstelle.
Zu guter Letzt gehen Steuersätze selten volle 360 Grad (außer vielleicht bei Trick-, DJ- oder BMX-Rädern), so dass es mehr Spielraum gibt und man sich weniger Sorgen machen muss.